Im zweiten Teil der Dezember Marktgemeinderatssitzung entschied sich das Gremium dafür, die Anschaffung einer mobilen Kunsteislaufbahn in Feucht zu prüfen. Außerdem wurde eine weitere Resolution zum ICE-Werk verabschiedet und Manfred Dauphin (FDP) erklärte das Ende seiner Laufbahn in der Lokalpolitik. Simon Schmidt berichtet.
Dauphin verabschiedet
Der FDP Marktgemeinderat Manfred Dauphin erklärte seinen Rücktritt aus dem Marktgemeinderat zum Ende des Jahres. Für ihn wird von der Liste der Freien Demokraten Dr. Maximilian Haag nachrücken. Für Dauphin ist es das Ende einer langen Laufbahn in der Lokalpolitik. Insgesamt war er über 18 Jahre Mitglied im Feuchter Marktgemeinderat und zusätzlich über 18 Jahre für die Marktgemeinde im Kreistag. Alle Fraktionen bedankten sich bei ihm für sein Engagement. Der bisherige Sprecher der Ausschussgemeinschaft dankte in seiner Abschlussrede für die Zusammenarbeit seit Mai 2020 und wünschte den Mitgliedern viel Erfolg und Glück bei den Entscheidungen zum Wohle des Marktes Feucht. Mit den Worten „Glück auf!“ beendete er seine letzte Rede im Gemeinderat.
Comeback der Eislaufbahn wird geprüft
Julia Feil (CSU) hat zu diesem Thema bereits im Sozial- und Kulturausschuss einen Antrag gestellt. Der Markt Feucht soll begutachten, ob der SC Feucht die Eislaufbahn wie 2017 und 2018 nächstes Jahr wieder veranstalten kann. Dies wurde im Ausschuss bereits in der vergangenen Woche beschlossen. Pia Hoffmann-Heinze (Bündnis 90/Die Grünen) kommentierte die Entscheidung in der Marktgemeinderatssitzung damit, dass die Eislaufbahn im kommenden Jahr aufgrund der Coronalage im November und nicht wie 2017 und 2018 im Februar/März durchgeführt werden solle. Herbert Bauer (CSU) entgegnete, man habe die Bahn damals nur zum „Spottpreis“ bekommen, weil der SC Feucht die Eislaufbahn in einer nicht so beliebten Zeit veranstaltet habe. Die damals gemietete Eislaufbahn steht Ende des Jahres traditionell in der Stadt Erlangen.
Der zweite Antrag stammt von Herbert Bauer (CSU) und bezieht sich auf die Anschaffung einer mobilen Eislaufbahn aus Kunststoff. Da stimmte der Gemeinderat am Donnerstag einer Prüfung mit einer Mehrheit von 19 Stimmen zu. Nur Inge Jabs und Hannes Schönfelder (beide SPD) stimmten gegen den Antrag. Dabei soll als Alternative zu einer natürlichen Eislaufbahn sowohl der Kauf als auch die Miete einer Synthetikbahn begutachtet werden.
Harald Danzl (CSU) berichtete in der Diskussion von seinem Test der Eislaufbahn aus Kunststoff beim Post SV in Nürnberg. Für ihn und die Besucher vor Ort sei es kein richtiges Eislaufen gewesen, erklärte der CSU-Marktgemeinderat. Das Thema Umweltbelastung bei einer echten Eislaufbahn müsste mit 100% Ökostrom von den Feuchter Gemeindewerken seiner Meinung nach auch vom Tisch sein.
„Mit der Kunsteislaufbahn könnte es das ein oder andere lange Gesicht geben.“
Harald Danzl (CSU)
Dem entgegnete Lisa Huber (SPD): Man solle die Synthetikbahn unbedingt prüfen. Die Bahn sei normal zu nutzen und würde trotz Ökostroms (bei einer natürlichen Eislaufbahn) deutlich weniger Energie verbrauchen. Außerdem spiele es ihrer Meinung nach für Kinder keine Rolle, auf welchem Untergrund sie stehen. Wer unbedingt echtes Eis haben möchte, könne ja immer noch die Arena in Nürnberg besuchen.
„Wer das echte Eis haben will, für den steht die Arena in Nürnberg offen.“
Lisa Huber (SPD)
Trotz der klaren Präferenzen stimmten bis auf Jabs und Schönfelder alle anwesenden Mitglieder der Prüfung beider Varianten zu. Das Thema wird voraussichtlich nach der abgeschlossenen Prüfung der Verwaltung im kommenden Jahr wieder auf die Tagesordnung des Marktgemeinderats kommen.
Erneute ICE-Werk Resolution
Für die SPD-Fraktion beantragte Hannes Schönfelder eine weitere Resolution zum geplanten ICE-Werk im Bannwald in Feucht. Zuletzt wurde eine Erklärung dazu auf Initiative von Grünen-Marktgemeinderat Andreas Sperling im Oktober 2021 erlassen (wir berichteten hier). Anders als Sperling will Schönfelder konkret auf einen Standort in Nürnberg hinweisen, der von einem Bürger im Bürgerdialog der DB vorgebracht wurde (wir berichteten hier). Man handle hier nicht nach dem Sankt-Florians-Prinzip, da sich die Stadt Nürnberg ja intensiv um das ICE-Werk bemüht hätte. Seiner Meinung nach sei es deshalb nur konsequent, die Bahn an ihre Zusage im Dialog zu erinnern. Der Beschluss solle sich an ICE-Werk Projektleiter Burmeister und den Vorstand der DB richten.
Christian Nikol (Die Franken) argumentierte, man müsse den Beschluss wenn dann an das Bundeseisenbahnamt richten, denn die Fläche in Nürnberg sei bereits vermietet und ohne deren Zustimmung sei dort nichts umzusetzen. Bürgermeister Kotzur äußerte sich ebenfalls zu dem Thema und erklärte seine Ablehnung des Antrags mit dem für ihn hier vorliegenden Sankt-Florians-Prinzip. Außerdem sei es nicht die Aufgabe des Marktes Feucht der Bahn alternative Standorte vorzuschlagen. Auch Petra Fischer (Ausschussgemeinschaft) äußerte sich entgegen des Antrags: „Finde ich daneben.“ Schönfelder entgegnete einmal mehr, wieso für ihn kein Sankt-Florians-Prinzip vorliege.
„Ich sehe kein St. Florians Prinzip, die Stadt Nürnberg hat sich um den Brand bemüht, dann sollen sie auch in ihrem Gebiet den Brand löschen.“
Hannes Schönfelder (SPD)
Nach kurzer Diskussion stand die Mehrheit im Marktgemeinderat hinter dem Antrag. Mit einer Mehrheit von 17 Stimmen wird der Beschluss gefasst. Kotzur (Erster Bürgermeister), Fischer und Nikol (beide Ausschussgemeinschaft) stimmten gegen die Resolution.
Für den Feuchter Marktgemeinderat war es die letzte öffentliche Sitzung in diesem Jahr. Am kommenden Dienstag tagt nochmal abschließend der Bauausschuss. Die nächste Marktgemeinderatssitzung findet voraussichtlich am 19. Januar 2022 statt.
Titelbild: Herbert Bauer