Der SC Feucht verliert nach der letzten Heimniederlage gegen den TSV Karlburg auch das Derby gegen den ASV Neumarkt. Dabei gerieten die Feuchter in der ersten Halbzeit bereits durch den Treffer von Christian Schrödl (32.) in Rückstand. In Hälfte zwei erkannte Schiedsrichter Pflaum zu unrecht den Treffer von Feuchts Stürmer Wessner ab, danach liefen die Feuchter in mehrere Konter. Einen davon vollendete wieder Christian Schrödl (75.) zum 0:2 Endstand.
Ausgangslage
Die Ausgangslage vor dem Derby im Feuchter Waldstadion gegen den ASV Neumarkt war für die Feuchter nicht unbedingt vielversprechend. Unter der Woche verlor man das Nachholspiel bei Bayern Hof unglücklich mit 0:1. Dazu rempelte Feuchts Torjäger Stephan König den Schiedsrichter nach einem nicht direkt geahndeten Foulspiel gegen ihn an. Für diese Tätlichkeit sperrte das Sportgericht des Bayerischen Fußballverbands den Stürmer für sechs Monate (zwei davon auf Bewährung). König wird den SC Feucht wohl nach der Saison verlassen. Ein trauriges Ende der Ära König beim SC Feucht.
Dementsprechend musste Schlicker im Sturm umbauen und setzte auf Nico Wessner neben Tim Ruhrseitz und Philipp Spießl im Feuchter Angriff. Im Mittelfeld agierten wie gewohnt Salim Ahmed, Maximilian Höhenberger und Felix Spielbühler. Die Viererkette in der Abwehr bestand aus Niculae Oltean, Jonas Köstler, Tamina Gratz und Patrick Tekeser. Im Tor stand wieder Feuchts Nummer 1 Andreas Sponsel.
Verdiente Neumarkter Führung
Die Gäste vom ASV Neumarkt starteten dominant in die Partie und hatten zu Beginn deutlich mehr Ballbesitz. Auch die ersten Chancen gingen vom Team von Kevin Leidl aus. Schon früh zeigte sich vorne Christian Schrödl. Zunächst brachte er aber seine Abschlüsse nicht im Kasten von SC-Schlussmann Sponsel unter. Eine Großchance verhinderte Feuchts Innenverteidiger Tamino Gratz durch sein gutes Stellungsspiel. Die SC-Offensive agierte nach einer Viertelstunde offensiver. Besonders Flachpässe von Salim Ahmed aus dem zentralen Mittelfeld in den Sturm zu Philipp Spießl brachten die Feuchter gefährlich vor das Tor der Gäste. Spießl hatte jedoch große Schwierigkeiten sich gegen die ASV Verteidigung, die meist gegenüber ihm in Überzahl agierte, durchzusetzen.
Und so ließ die Feuchter Druckphase recht schnell wieder nach und die Neumarkter kamen wieder zu Chancen. In der 32. Minute war es dann soweit, als Christian Schrödl nach einem Angriff der Gäste über die linke Seite im Strafraum zum Abschluss kam und Andreas Sponsel seinen harten, aber nicht gut platzierten Schuss abklatschen lassen musste. Im zweiten Versuch ließ es sich der ASV-Stürmer nicht entgehen, zur Führung der Gäste einzuschießen. Danach passierte nicht mehr viel. Die Feuchter drückten kurz vor der Pause nochmal, so richtig zu Großchancen kam die Elf von Schlicker aber nicht.
Zu unrecht aberkannter Ausgleich
Die Schlüsselszene des Spiels aus Feuchter Sicht ereignete sich zehn Minuten nach der Pause, als ein Einwurf von der linken Seite gefährlich im Neumarkter Strafraum landete. Dort verlängerte Oltean den Ball mit der Schulter/Oberarm zu Wessner, der vor dem Neumarkter Schlussmann zum Ausgleich einschoss. Doch der in dieser Situation schlecht stehenden Schiedsrichter Markus Pflaum pfiff gleich, als die Feuchter jubelten. Die Neumarkter Defensive reklamierte Handspiel und nach Rücksprache mit seinem 1. Assistenten gab Pflaum einen direkten Freistoß für den ASV Neumarkt statt Tor für den SC Feucht. Wie sich im Nachhinein herausstellte zu unrecht! Im Video von Sport Total ist nicht genau zu erkennen, mit welchen Körperteil Oltean den Ball spielte. Ein absichtliches Handspiel ist es aber in keinem Fall und nach der Regeländerung zu dieser Saison ist ein Handspiel vor einem Tor nur grundsätzlich strafbar, wenn es unmittelbar beim Torschützen auftritt. Wessner hatte den Ball aber überhaupt nicht am Arm oder an der Hand. Bittere Entscheidung für den SC!
Danach blieben die Feuchter dran, kamen aber nicht mehr zu so zwingenden Chancen. Dann stellte Schlicker in der 69. Minute mit einem Wechsel um. Für den Innenverteidiger Gratz kam Klose in die Partie. Die Verteidigung bestand fortan aus einer hoch stehenden Dreierkette mit Spielbühler, Köstler und Oltean. Das sorgte natürlich für eine gewisse Konteranfälligkeit, die Neumarkts Offensive fünf Minuten später zum 2:0 nutzte. Nach einem Feuchter Fehlpass startete Kapitän Daniel Haubner über die linke Seite durch und bediente den im Zentrum freistehenden Schrödl perfekt. Der Abschluss ins rechte Eck war für Sponsel unhaltbar. So war die Partie entschieden. Auch wenn die Feuchter es noch ein paar Mal probierten, blieb es nach zwei Minuten Nachspielzeit beim 0:2.
Fazit: Am Ende ist die Niederlage gegen den ASV Neumarkt verdient. In beiden Spielen war die Mannschaft von Florian Schlicker jeweils mit zwei Toren unterlegen. Dennoch war die Niederlage im Feuchter Waldstadion sehr unglücklich, denn wenn Schiedsrichter Markus Pflaum den Treffer von Wessner anerkennt, steht es 1:1 und die Feuchter stellen logischerweise nicht entsprechend um. Ein Unentschieden wäre möglich gewesen.
Ausblick
Fünf Spiele stehen für das Team von Schlicker in der Saison 2021/22 noch an. Zwei Heimspiele stehen gegen die beiden Spitzenteams DJK Vilzing (am kommenden Dienstag) und am letzten Spieltag gegen die SpVgg Ansbach (Samstag, den 21. Mai) an. Beide Teams kämpfen um den Aufstieg. Auswärts dürften eher noch Punkte drin sein gegen den ASV Cham (Samstag, den 7. Mai), TSV Abtswind (Dienstag, den 10. Mai) und den FC Eintracht Bamberg (Samstag, den 14. Mai).
Das nächste Heimspiel steht direkt am kommenden Dienstag um 19 Uhr im Feuchter Waldstadion gegen den Spitzenreiter der Bayernliga Nord, die DJK Vilzing an. Wir übertragen ab 18:45 Uhr live.