Sheldon van der Linde gewinnt im BMW M4 GT3 das erste Rennen der DTM am Norisring. Der Südafrikaner landet mit einem absolut souveränen Start-Ziel-Sieg vor seinem Teamkollege Rene Rast. Porsche-Pilot Dennis Olsen erreichte nach einem technischen Defekt beim Audi von Kelvin van der Linde als Dritter noch das Podium.
Van der Linde schlägt Favorit Preining im Qualifying
Im Qualifying fuhr BMW-Pilot Sheldon van der Linde in der zweiten Gruppe mit 48,775 Sekunden die schnellste Runde. Er sicherte sich so die Poleposition vor Thomas Preining im Porsche 911 GT3 R, der mit 48,933 Sekunden schnellster in der Gruppe A war. Von Platz 3 aus startete Ayhancan Guven (Porsche 911 GT3 R) ins erste Rennen. Neben ihm stand Luca Stolz (Mercedes-AMG GT3).
Enttäuschend lief die Qualifikation für den Lokalmatador Marco Wittmann. Seine Runde im grünen BMW M4 GT3 reichte nur für die neunte Startreihe und Platz 17. Besonders viele seiner Fans sind wieder an den Norisring gekommen. Zu ihnen warf Wittmann wenige Minuten vor dem Rennstart wieder Caps seines Sponsors Schäffler. Eine Aktion, die für eine super Stimmung an der Rennstrecke sorgte.
Gesitteter Start
Im Vergleich zum Samstagsrennen im vergangenen Jahr lief der Start sehr gesittet ab. Alle Fahrer erwischten den Bremspunkt an der Grundig-Kehre und kamen gut durch die erste Runde. Sheldon van der Linde konnte sich direkt von seinen Verfolgern und insbesondere dem Porsche von Ayhancan Güven absetzen. Sportlich schlecht lief es dagegen für den eigentlich Favoriten an diesem Wochenende, Thomas Preining. Er fiel direkt mehrere Plätze in den ersten Runden zurück und konnte seine bisherige Leistung aus dem Training und der Qualifikation im Rennen überhaupt nicht mehr abrufen. Mit seinem Porsche 911 GT3 R kam der Österreicher am Ende nur auf Platz 12 ins Ziel ein, ohne Punkte fürs Gesamtklassement.
Den ersten größeren Crash gab es nach zehn Minuten in der Grundig Kehre zwischen David Schumacher (Mercedes-AMG GT3) und Luca Engstler (Audi R8 LMS GT3). Schumacher stich innen rein und setzte sich neben Engstler. Der versuchte die Tür zuzumachen, war aber zu spät dran. Schumacher war bereits neben ihm und es kam zur Kollision. Der Audi konnte daraufhin nicht mehr weiterfahren und musste von den Marshalls hinter die Barriere gezogen werden.
Massencrash in der Grundig-Kehre
Sieben Minuten später drehte Jusuf Owega im Mercedes-AMG GT3 den Lamborghini von Mirco Bortolotti, der später noch Sechster wurde. Durch den Dreher krachte der Mercedes in den Lamborghini. Marco Wittmann im BMW M4 GT3 reagierte brillant und konnte gerade noch so durch eine sehr weite Linie in der ersten Kurve ausweichen. Dabei berührte er allerdings wiederrum den Mercedes von Luca Stolz.
Bis kurz vor Schluss versucht Kelvin van der Linde im Audi R8 immer wieder Rene Rast im BMW M4 zu überholen. Doch über mehrere Runden hinweg gelang es ihm nie, den ehemaligen Audi-Pilot auf der kurzen Strecke zu überholen. Bis sein Audi zwölf Minuten vor Schluss auf einmal langsam wurde. Die rechte Schaltwippe war defekt, sodass er nicht mehr hochschalten konnte und schließlich aufgeben musste. Davon profitierte der Norweger Dennis Olsen im Porsche 911 GT3, der sich von Platz elf beim Start ausgehend, den letzten Platz auf dem Podium sichern konnte.
Bitter nicht nur für Kelvin van der Linde, wie sich später herausstellte. Rene Rast verriet mit einem Augenzwinkern auf der anschließenden Pressekonferenz, dass Sheldon van der Linde für die drei Rennfahrer beim entsprechenden Ergebnis eine Woche Mallorca spendiert hätte. Aus dem Kurzurlaub wird jetzt wegen der defekten Schaltwippe leider nichts.
Sheldon van der Linde übernimmt Tabellenführung
Mit den 25 Punkten für den Sieg am Norisring übernimmt Sheldon van der Linde die Tabellenführung im Gesamtklassement der DTM. Er ist nun durch den Sieg punktgleich ganz knapp vor Thomas Preining (beide 61 Punkte nach fünf Rennen). Hinter den beiden liegen Ricardo Feller und Frank Perera. Die DTM ist damit so spannend wie noch nie zuvor. Die ersten fünf Rennen gewannen fünf verschiedene Fahrer von fünf verschiedenen Herstellern.
Die besten Eindrücke vom ersten Rennen
Bilder: © Simon Schmidt