In der ausverkauften Kia Metropol Arena in Nürnberg konnte Cro auf seiner „trip is (a)live-Tour 2022“ für viele Fangirl-Momente beim Publikum sorgen. Insgesamt überzeugte die Show und die Soundqualität war deutlich besser als bei der letzten „stay tru. tour“ in der Arena Nürnberger Versicherung. Die Vorband Jeremias und die Gäste Schmyt und badchieff sorgten ebenfalls für viel Gekreische im jungen Publikum.
Pünktlich wenige Minuten vor dem angegebenen Start des Auftritts von Cro begann die Vorband Jeremias auf der Bühne der Kia Metropol Arena in Nürnberg. Frontsänger Jeremias Heimbach trat gemeinsam mit seinen Bandkollegen Jonas Hermann am Schlagzeug und Ben Hofmann am Bass auf. Anders als bei vielen Konzerten war die Vorband hier ein absoluter Stimmungsmacher und sorgte selber schon für die ersten Fangirl-Momente in der neuen Nürnberger Arena. Aus dem angekündigten letzten Song wurden mindestens drei weitere, bevor sich die drei Mitglieder der Band verabschiedeten und es zu einer längeren Umbaupause kam.
Ein bisschen war die Unsicherheit im Publikum zu spüren. Kommt jetzt noch eine weitere Vorband oder geht es um halb neun „schon“ mit Cro los. Es ging um kurz vor halb neun mit Cro und seiner Band los. In einem epischen Opening erschien Cro zwischen zwei auseinanderfahrenden Treppen und präsentierte dem Nürnberger Publikum sein Bühnenoutfit aus einer schrill silber glänzenden Weste und einer sehr modernen Version seiner legendären Maske (wie sie auf den Pressebildern bereits im Vorfeld zu sehen war). Spätestens zu seinem Hit „Alles dope“ vom aktuellen Album der Tour „trip“ war die Stimmung sehr ausgelassen.

Zum Opening waren im Publikum hunderte bis tausende Handys zu sehen, der ein oder andere hat das Konzert wohl größtenteils über seinen Smartphone-Bildschirm verfolgt. Leider ein immer größerer Stimmungskiller, besonders bei einem so jungen Publikum. Sonst war die Stimmung von Gekreische und einer zwar begeisterten, aber dennoch irgendwie zurückhaltenden Crowd geprägt. Als Cro das Publikum zu einem „Moshpit“ vor einem, dafür nicht wirklich passenden Song aufrief, kam dieser aus verschiedenen Gründen nicht zustande. Zum einen dürfte ein gewisser Teil des Publikums grundsätzlich kein Interesse daran gehabt haben, zum anderen gingen entstehende Lücken immer sofort dadurch wieder zu. Einige Gäste sahen darin eher die Möglichkeit ein paar Meter näher am großen Star zu sein.
Es war wohl auch einfach nicht das klassische Festival-Publikum in der Kia Metropol Arena. Bei der Song-Auswahl wechselte Cro zwischen den beliebtesten Songs aus seinem neuen Album „trip“, aber auch vom letzten „tru.“ und seine größten Hits wie „Easy“ oder „Traum“. Das gelang ihm auf der trip-Tour auch deutlich besser als beim letzten Konzert in der Arena Nürnberger Versicherung, als in der Mitte des Konzerts ein deutliches Stimmungsloch entstand. Vielleicht half hier auch der vergleichsweise deutlich bessere Sound in der neuen Location.
Für großes Gekreische sorgten auch die Auftritte der beiden Gäste Schmyt und badchieff, die dem Hauptkünstler zwischendurch die Zeit zum durchatmen gaben, ohne das es beim Publikum wie eine Verschnaufpause ankam.
Das Highlight des Abends lieferte Cro in seinen beiden Zugaben, als er „Unendlichkeit“ vom Album „tru.“ und „So schön“ von „trip“ sang. Besonders seine Dankbarkeits-Hymne „So schön“ passte unglaublich gut in die aktuelle Zeit und sorgte für den emotionalen Höhepunkt am Schluss des Konzerts.
In der zweiten Zugabe gab es als wirklich letzten Song den letzen Song seines aktuellen Albums „letzter Song“, bei dem Cro am Keyboard zentral vorne auf der Bühne Platz nahm. Als die „Ausziehen“-Rufe aus den ersten Reihen immer lauter wurden und immer mehr Gäste miteinstimmten, zog er tatsächlich die Weste aus. Auch wenn die Bedingung: „Mach ich, wenn ihr mitmacht“ jetzt nicht unbedingt von vielen erfüllt wurde. Nach „letzter Song“ war auch wirklich Schluss und Cro verabschiedete sich mit seiner Band wieder in den Backstage-Bereich.
Fazit: Es war ein wunderbares Konzert von Cro in der Kia Metropol Arena. Das Publikum machte es ihm an einigen Stellen nicht ganz einfach und dennoch konnte die Show insgesamt überzeugen. Besonders die bessere Soundqualität im Vergleich zur Arena Nürnberger Versicherung dürfte auch in Zukunft ein Argument für den kleineren Bruder im Nürnberger Südwesten sein.