Am Freitag vor der Bundestagswahl war es in diesem Jahr soweit: In Veitshöchheim stieg die Fastnacht in Franken, die in diesem Jahr bundesweit wieder 3 Millionen Menschen live verfolgten. Bei den Künstlern fielen zwei Programmpunkte ganz besonders auf: Die Altneihauser Feierwehrkapelln passender den je als Spielmannszug und Matthias Walz in gewohnter Form, gewohnt sensationell.
Söder als Elvis Presley
Die ganze Woche über thematisierte Ministerpräsident Söder seine Kostümauswahl schon auf seinen Kanälen. Wenige Minuten vor der Ankunft in Veitshöchheim war es dann erstmalig auf Bildern zu sehen: Söder kommt dieses Jahr als Elvis Presley. Zwei Tage vor der Bundestagswahl wollte Söder als großer Fan von Elvis nichts politisches als Kostüm wählen, sondern „einfach was legendäres“. Für ihn sei Veitshöchheim der kulturelle Höhepunkt des Jahres.

Neuzugänge und Abschiede
Nachdem großen Einzug in die Live-Sendung startet das Programm direkt mit einer Newcomerin. Doris Klein legte als Metzgereichfachverkäuferin eine stark bürgerlich geprägte Büttenrede auf, die aber durchaus unterhielt. Ein gelungene Premiere auf dem Programmplatz, den letztes Jahr noch Klaus Karl-Kraus inne hatte.
Von zwei vertrauten Gesichtern musste sich das Publikum in diesem Jahr verabschieden: Publikumsliebling Oti Schmelzer, der reimende Winzer aus Oberschwappach, verkündete seinen Abschied von der Fastnacht-Bühne. Seine Nummer im Kostüm des Hutmachers aus Alice im Wunderland beendete er mit den Worten: „In Liebe, Dankbarkeit und Anerkennung nehme ich jetzt meinen Hut. Schackalacka.“ Zum ersten Mal hatte Oti Schmelzer im Jahr 1999 auf der Bühne in Veitshöchheim gestanden. „Ade“ sagte auch Pavel Sandorf als Bandleader. Er übergab nach 20 Jahren den Taktstock im Lauf der Sendung an Timm Freyer und wird künftig als Saxophonist im Orchester mitwirken.

Peter Kuhn ist und bleibt der König der Büttenrede
Besonders überzeugen konnte wieder Peter Kuhn von der Fastnachtsgesellschaft „Schwarze Elf Schweinfurt“. Er ist seit Jahrzehnten vertreten mit einer längeren und klassischen Büttenrede. Und das soll jetzt gar nicht abwertend wirken, denn die Büttenrede ist jedes Jahr klassisch sensationell. Auch in diesem Jahr traf er es mit seinem Auftritt als Harald Glööckler Verschnitt wieder auf den Punkt, indem er die aktuelle politische Lage mit Mode verglich und stets treffende Beispiele fand.
„Wer anderen den Vortritt lässt, der kann bei allen Eventualitäten, dem dann viel besser in die Hacken treten.“ – Peter Kuhn
Gewohnt freche Oberpfälzer
Die Altneihauser Feierwehrkapell’n lief in diesem Jahr passender den je als militärischer Spielmannszug ein. Trotz der weltpolitischen Lage blieb der Fokus natürlich auf dem Herziehen über Franken. Das Leid für die Kapelle aus dem benachbarten Bezirk Oberpfalz muss auch in diesem Jahr wieder sehr groß gewesen sein.
„Frankenwein, urin-goldgelblich-hell, wirkt geräuschlos und schnell, wird auch in Asien eingesetzt und als Pfeilgift sehr geschätzt.“ – Norbert Neugirg (Altneihauser Feierwehrkapell’n)
Fast vier Stunden unterhielten die bekannten und beliebten Künstler und Künstlerinnen insgesamt das Publikum: „Dreggsagg“ Michl Müller, Bauchredner Sebastian Reich mit Nilpferddame Amanda und Neuzugang Amor, die „närrische Putzfraa“ Ines Procter als „Klopetra“, das Komödianten-Duo Volker Heißmann & Martin Rassau u. a. als Waltraud und Mariechen, der Mann am Klavier Matthias Walz, die A-capella-Band Viva Voce und auch die Anarcho-Musikkombo Gankino Circus heizte dem Publikum wieder ordentlich ein.
Mit ihren tänzerischen Darbietungen glänzten die Selleriegarde von der K.K. BuchnesiaNürnberg und die Showtanzgruppe Turedancer aus Zellingen. Als Sitzungspräsident führte wieder Christoph Maul aus Schillingsfürst durchs Programm.
Die besten Eindrücke






























































Bilder: © Simon Schmidt und Benjamin Traut