Nun also doch: die Bayerische Staatsregierung gestattet bis zu 100 Stehplätzen auf den bayerischen Amateursportplätzen. Für viele Vereine ist das schon mal ein erster wichtiger Schritt vor dem Saisonstart, ein Dauerzustand ist das aber für den BFV nicht.
Am Dienstag war wieder eine Kabinettssitzung in München angesetzt. Neben den möglichen Lockerungen der Maskenpflicht in Grundschulen stand auch das bisher bestehende Stehplatzverbot bei Sportveranstaltungen im Vordergrund. Die Staatsregierung willigte nun ein, dass bis zu 100 Stehplätze mit Abstand vergeben werden dürften. Die restlichen maximal 400 erlaubte Zuschauer müssen jedoch weiter mit Abstand sitzen. Während in Sporthallen weiterhin bis zu 1000 Stehplätzen erlaubt sind, gibt es für draußen nur diesen für den Verband schwer nachvollziehbaren Kompromiss.
Draußen sei das Infektionsrisiko nachweislich deutlich geringer und so ist diese Entscheidung für den BFV-Präsidenten Dr. Rainer Koch absolut nicht nachvollziehbar. Dennoch betont er, dass die aktuelle Lockerung für die meisten Vereine schon mal ein wichtiger Schritt sei.
Gerade in den unteren Spielklassen dürften 100 Stehplätze meistens reichen. Trotzdem bleibt die Regel insgesamt nicht nachvollziehbar, sowohl was die Gesamtkapazitäten angeht als auch bei der speziellen Kapazität für Stehplätze. Ein Fußballplatz hat in der Regel einen Umfang von über 300 Metern, da kann man selbst bei 2 Metern Abstand und nur einer Reihe mehr als 100 Personen mit ausreichend Abstand platzieren. Letztes Jahr waren im Sommer allgemein 250 Personen um den Sportplatz erlaubt, unabhängig davon ob sie sitzen oder stehen wollen.
Der Bayerische Fußball-Verband will dran bleiben und weiterhin Druck machen, sodass es hoffentlich weitere Lockerungen bis zum Saisonstart Mitte/Ende Juli gibt.
Titelbild: Benjamin Traut