Nach sechs intensiven Probenwochen feierte am vergangenen Donnerstag „Amélie“, die erste von drei Produktionen der diesjährigen Frankenfestspiele in Röttingen, Premiere. Unter der Regie von Intendant Lars Wernecke erlebten die Besucher im einzigartigen Ambiente der Röttinger Burg Brattenstein einen herrlichen Theaterabend, der den Alltag vergessen ließ.
„Amélie – Das Musical basiert auf dem Film „Die fabelhafte Welt der Amélie“ von Jean-Pierre Jeunet, der 2001 international große Erfolge feierte und besonders in Europa und Amerika zu einem Kultfilm wurde. Der Hauptspielort, das Café Des Deux Moulins, in dem Amélie arbeitet, existiert wirklich und ist bis heute eine beliebte Touristenattraktion.
2015 uraufgeführt in Kalifornien, feierte das Musical zwei Jahre später am Broadway in New York Premiere. Die Fassung wurde weiterbearbeitet, bis 2019 in London eine überaus erfolgreiche Version erschien. Die neue deutsche Fassung, die nun in Röttingen zum ersten Mal auf die Bühne kommt, basiert großenteils auf dieser West-End-Produktion. Die Autoren Craig Lucas, Daniel Messé und Nathan Tysen haben dabei nicht bloß den Film kopiert, sondern eine autonome Adaption in Musik, Handlung und Sprache gefunden, die auf der Bühne einen eigenen Zauber versprüht.
Das zentrale Thema dieses magischen Musicals ist die Kraft der kleinen Gesten, mit denen man ein ins Stocken geratenes Leben wieder auf neue Wege leiten kann. In unseren unruhigen Zeiten, in denen sich das Miteinander im Großen und Kleinen merklich verhärtet, ist es wohltuend, auf märchenhafte Weise vor Augen geführt zu bekommen, wie heilsam es sein kann, aufeinander zuzugehen, dem Gegenüber eine Freude zu bereiten und das Positive zu sehen. Ist es nicht lebenswerter, den kleinen Wundern um uns herum mit Staunen zu begegnen, als mit Misstrauen und Missmut in emotionalen Stillstand zu geraten? Eines ist sicher: Amélie macht glücklich!
Das Musical „Amélie“ spielt in den nächsten Wochen noch einige Male in Röttingen. Tickets und weitere Infos: www.frankenfestspiele.de

